«Ich habe eine Schwester und habe keine»: Epfach zehn Jahre




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«Ich habe eine Schwester und habe keine»: Epfach zehn Jahre

Ungelesener Beitragvon gsg04 » 27.09.2006, 12:44

«Ich habe eine Schwester und habe keine»: Epfach zehn Jahre nach dem Sexualmord an Natalie

Epfach (ddp-bay). Erika Kettner, Natalies Oma sitzt am Küchentisch in ihrem kleinen Haus in der Nähe von Epfach im Landkreis Landsberg am Lech. Sie erzählt von Natalies kleiner Schwester, die heute so alt ist, wie Natalie damals, als der vorbestrafte Sexualstraftäter Armin Schreiner das Mädchen nur wenige hundert Meter von der Wohnung entfernt entführte, sich an ihm verging und sie schließlich wegwarf. «Die Kleine sagt oft, ich habe eine Schwester und habe keine», berichtet die Großmutter mit leiser Stimme. «Kinder merken das», sagt sie und räumt ein, dass die Familie dem Kind zwar den Tod der Schwester, nicht aber das Ausmaß der damaligen Tragödie zumuten kann: «Das dürfen wir ihr nicht sagen.»

Auch zehn Jahre nach dem Sexualmord an der siebenjährigen Natalie Astner ist das kleine 600-Seelen-Dorf am Ufer des Lech von der Normalität noch weit entfernt. Der Fall hat zusammen mit anderen Fällen von Kindesmissbrauch Ende der neunziger Jahre eine Protestwelle und eine politische Diskussion ausgelöst, die schließlich dazu führte, dass das Sexualstrafrecht verschärft und der Schutz und die Unterstützung der Opfer verbessert wurden.

Gründung einer Bürgerinitiative
Auf der Ablage über der Eckbank in Kettners Küche brennt eine Kerze dahinter Fotos von Natalie und des im Frühjahr verstorbenen Ehemannes. «Das damals hat ihm das Herz gebrochen. Ein Jahr nach dem Mord hatte er einen doppelten Herzinfarkt.» Nach dem Prozess hatten sich die Großeltern Natalies zusammen mit anderen in einer Bürgerinitiative zusammengefunden und dafür gekämpft, dass ihre Kinder besser vor Sexualstraftätern geschützt werden.

Zehn Jahre nach dem Tod Natalies ist das öffentliche Interesse jedoch stark abgeflaut. Der schlichte Grabstein mit den großen Lettern «Natalie» und der Steinengel, der segnend seine Hände über das Grab richtet, ertrinken schon lange nicht mehr in Blumen, Kuscheltieren und anderen Andenken, die wildfremde Besucher auch noch Jahre nach Natalies Tod auf das Grab niedergelegt hatten. «Es ist ruhig geworden und das ist gut so», sagt Erika Kettner.

Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) gehen die beschlossenen Gesetze noch nicht weit genug. Im ddp-Interview betont sie, dass die Erfahrung aus anderen Fällen, wie dem Mord an dem kleinen Peter in München oder an der 14-jährigen Vanessa in Gersthofen zeigten, dass auch junge Sexualstraftäter nach dem Erwachsenenstrafrecht behandelt werden sollten. «Wenn ich mit 18 sämtliche Rechte habe, dann muss ich auch sämtliche Verpflichtungen übernehmen, es sei denn, dass ich diese Reife noch nicht habe.»

Sicherheitsverwahrung auch für jugendliche Straftäter
Merk hält zehn Jahre Jugendhaft «für hochkriminelle Täter, die noch nicht 21 sind» für zu wenig. Außerdem fordert die Politikerin, dass nach Jugendstrafrecht verurteilte Täter auch nach verbüßter Haft in Sicherheitsverwahrung genommen werden können.

In Epfach haben die Eltern noch immer Angst, seit am 20. September 1996 Armin Schreiner durch den Ort fuhr, auf der Suche nach einem Kind, an dem er sich vergehen kann. Ursula Rambach zum Beispiel arbeitet seit dem Mord auch für die Bürgerinitiative. Sie hat Schreiner gekannt, er wohnte vorübergehend bei ihrer Cousine. Er sei ein ganz normaler Mensch gewesen. «Man sieht das nicht.» Seit dem Tag des Mordes hat sie immer ein schlechtes Gefühl hat, wenn ihre heute 10- und 14-jährigen Töchter alleine mit dem Fahrrad vom außerhalb gelegenen Haus ins Dorf fahren wollen, auch tagsüber.

Natalie wäre heute 17 Jahre alt. Ihr Bruder ist jetzt mit 13 Jahren das älteste Kind, die kleine Schwester ist sieben. «Für die Eltern ist die Zeit im August und September jedes Jahr besonders schwierig», berichtet Erika Kettner. Die Familie fährt dann oft in den Urlaub.

20.09.2006
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von Anzeige » 27.09.2006, 12:44

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Straftäter

Ungelesener Beitragvon Jasmin » 03.11.2006, 12:13

Meine Meinung nach sollten Straftäter die Hilflose Kinder oder auch andere Missbrauchen, oder gar töten sie sollte nicht terapiert werden sonndern für Immer weggespert. Sie sollte arbeiten müssen, unter schwirigsten Bedinnungen. Den Erlös der Arbeit sollten sie an die Opfer, oder ihre Angehörigen zahlen müssen so lange sie Leben.

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Und dan weis man nicht was man sagen soll
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Ungelesener Beitragvon gsg04 » 15.03.2007, 20:13

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