Zweite Runde des größten Massengentests hat heute begonnen
Dresden/Coswig (ddp). Rund 800 Männer haben bisher ihre Teilnahme an dem größten Massengentest der deutschen Kriminalgeschichte im Raum Dresden abgesagt. Für dieses Wochenende hätten sich 300 Männer entschuldigt, die zum DNA-Test gebeten worden waren, sagte Polizeisprecher Wolfgang Kießling am Samstag in Dresden auf ddp-Anfrage. Am vergangenen Wochenende hätten 500 Männer keine Zeit gehabt. Die Teilnahme an dem Test beruht auf Freiwilligkeit.
Die meisten Männer hätten ihr Fehlen telefonisch damit entschuldigt, im Urlaub zu sein. Heute hatten in Sachsen die Schulferien begonnen. Die Männer sollen im Herbst erneut zu dem Test gebeten werden, falls der gesuchte Sexualstraftäter noch nicht gefasst sein sollte. Mit dem Gentest wollen die Ermittler einem Vergewaltiger auf die Spur kommen. Der gesuchte Mann hatte im September 2005 in Dresden eine Neunjährige und im Februar 2006 in Coswig eine Elfjährige vergewaltigt.
An diesem Wochenende sind mehr als 3100 Männer zum DNA-Test aufgefordert. Am 15. und 16. Juli waren ebenfalls 3100 Männer zu einer Speichelprobe eingeladen. Laut Kießling könnten in den kommenden Monaten bis zu 80 000 Männer zur Teilnahme an dem Test gebeten werden. Bei dem Personenkreis handelt es sich um alle 25- bis 45-Jährigen der Region, die zwischen 1,65 und 1,85 Meter groß sind.
22.07.2006