Kinder im Internet – Gefahren, die keiner kennt




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Kinder im Internet – Gefahren, die keiner kennt

Ungelesener Beitragvon gsg04 » 15.10.2006, 11:36

Kinder im Internet – Gefahren, die keiner kennt

Die aktuellen Presse-Meldungen über sexuelle Gewalt gegenüber Jugendlichen im Internet in den letzten Wochen haben uns veranlasst dieses Thema auch auf der Pelikan Homepage zu behandeln. Frau Beate Schöning, Journalistin und Vorsitzende NetKids e.V. ( www.kindersindtabu.de ), hat erschütternde Fakten zusammengetragen. Wir wollen mit dieser Veröffentlichung dazu beitragen Sie als Eltern und Lehrer über die Gefahren des Internets aufzuklären und auch wachzurütteln.

Gefahren im Alltag des Internets
In Schulen, zu Hause, bei Freundinnen und Freunden oder auch im Net-Café - überall sind Kinder und Jugendliche heute "im Netz". Meist unbeaufsichtigt, meist allein, gehen sie nicht nur auf Recherche für ihre Hausaufgaben - sondern auch in den Chat. Allzu leicht werden sie dort - aus Unkenntnis Opfer pädosexuell veranlagter Menschen – Männern und Frauen.

Tausende Kinder und Jugendliche werden täglich im Internet verbal missbraucht, erhalten unaufgefordert pornographisches Bildmaterial zugesandt, sie werden zu Treffen animiert und für "Fotoshootings" angeworben.

Potentielle Täter suchen Kontakt über Chat-Räume und Email-Nachrichten
Im Gegensatz zu früher, als Pädosexuelle noch im Geheimen operieren mussten, können sie sich heute frei im Internet 'entfalten'. Unter anderem in einschlägigen Kinderchat-Räumen finden sie das von ihnen gesuchte 'menschliche Material', das sie zur Umsetzung ihrer Phantasien benötigen und benutzen.

Neben den einschlägigen "Kinderchat-Räumen" wird Kontakt auch via E-Mail oder des sog. Messengers (Telegramm,ICQ, Flüsterfunktion), dem Zwiegespräch geknüpft. Oft filtern die Täter ihre Opfer über bestimmte Suchkriterien (je nach Anbieter) heraus. Die Anzahl derer, die täglich im Internet missbraucht werden, lässt sich kaum realistisch einschätzen. Hochgerechnet wird man jedoch von mehreren tausend Opfern in 24 Stunden ausgehen dürfen. Die Täter kennen keine Grenzen im täglichen Missbrauch ihrer oft sehr jungen Opfer.

Polizei und Gerichtsbarkeit haben wenig Erfolg
Polizei und Gerichtsbarkeit haben kaum Möglichkeiten, dieser Art von Missbrauch entgegenzuwirken. Meist fehlt es schon an der notwendigen technischen und rechtlichen Ausstattung. Eine unbedeutende Anzahl Polizeibeamter (ca. 44 deutschlandweit) darf überhaupt nur "anlassunabhängig" im Internet recherchieren. Gerichte bleiben, wird tatsächlich einmal ein Täter gefasst, oft unter dem Strafmaß, das angesichts der Tragweite der Tat angebracht wäre. Die Gesetzgebung ist in unserem Land auf diese Art der Kriminalität nicht eingestellt. Auch die angestrebte Novellierung des Sexualstrafrechts geht auf die Probleme im Internet kaum ein. Sichere technische Möglichkeiten, die eine Kontaktaufnahme vom Täter zum Opfer verhindern könnten, gibt es bislang nicht. Auch Schutzfilter / Filterprogramme sind hier nutzlos.

Jugendliche Chat-Opfer auch in Deutschland
Auch in Deutschland sind seit dem Jahr 2000 jugendliche „Chat-Opfer“ nachzuweisen. Leider kommt es aus rechtlichen Gründen oft gar nicht zur Anzeige. Die Dunkelziffer ist dementsprechend hoch. Nicht zu verachten und mit besonderem Augenmerk zu betrachten ist auch der Anteil männlicher jugendlicher Opfer.

Prävention als einziges Instrument gegen se*uel*en Mis*bra*ch
Der Handel und Tausch mit kinderpornografischem Bild- und Videomaterial verzeichnet in den vergangenen Jahren rasante Zuwächse. Immer mehr Täter brechen aus der Sammler- und Händlerebene aus und machen sich auf die Suche nach dem reellen Erlebnis. In den vergangenen zwei Jahren geht man in der „Szene“ vermehrt dazu über, sich mit Kindern / Jugendlichen möglichst schnell nach der ersten Kontaktaufnahme zu treffen.

Angesichts der Tatsache, dass die Tätergruppe in ihrer Entwicklung bereits sehr weit fortgeschritten scheint, die Opfer im Gegensatz dazu jedoch bisher weitestgehend ungeschützt sind, hält NetKids die Prävention für das einzige zur Zeit machbare Instrument, um gegen den massenhaften se*uel*en Mis*bra*ch von Kindern und Jugendlichen etwas zu unternehmen. Meist arglose Eltern müssen ebenso aufgeklärt werden, wie Lehrer und andere, die mit Kindern im Internet arbeiten. Zudem muss dringend mit Kindern und Jugendlichen zum Thema präventiv gearbeitet werden.

Das Internet ist ein buntes Wonderland, in dem jeder in jede Rolle schlüpfen kann.

(c) Pelikan
Wer die Augen vor sexueller Gewalt verschließt, macht sich mit schuldig!
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von Anzeige » 15.10.2006, 11:36

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